
Wie bei allen anderen Teams beeinflusste die Corona Pandemie auch unsere Saison. Ob negativ oder positiv vermag ich gar nicht zu sagen. Auf jeden Fall wurden wir vor viele neue Herausforderungen gestellt, denen wir zumindest nicht immer ganz gewachsen waren.
Am Anfang des Jahres, im Februar, befanden sich unsere Boote beispielsweise noch in Barcelona. Unser dort geplantes Trainingslager wurde in letzter Sekunde davor abgesagt, während ich zu Hause bereits eifrig meineSegelsachen in meine Tasche stopfte. Danach war Segeln bis Mai für uns als Team erstmal Tabu. Dennoch war dasnoch nicht das Aus für den Sport. Während wir uns im Home- Schooling befanden versorgte uns unser Trainer mit Trainingsplänen, sodass wir auch ins Home- Sporting einsteigen konnten. Wahrscheinlich hätte sich unsere Situation auch nicht verbessert, wenn nicht zwei Elternteile in einer Nacht- und Nebel- Aktion die Boote mit dem Auto aus Spanien abgeholt hätten.
Sobald wir wieder einen fahrbaren Untersatz hatten, zog es uns sofort aufs Wasser. Trainings und Regatten gab es allerdings nur wenige. Daher übten wir fleißig in Radolfzell vor allem Manöver. Für guten Trainingswind muss man eben nicht immer nach Spanien fahren...
Im Frühsommer ging es dann endlich mit den ersten Regatten los. Die ersten Beiden fanden in Bayern statt, wobei uns leider nur bei einer von beiden etwas Wind vergönnt war. Mit einem ersten Platz in Tutzing am Starnberger See stiegen wir 2020 allerdings mehr als zufrieden in die Regattasaison ein.
Weiterhin konnten wir auch einen Heimsieg bei der LJM auf der Reichenau einheimsen und dürfen uns nun stolz die „Landesmeisterinnen“ nennen.
Einen weiteren unserer diesjährigen Saisonhöhepunkte stellte die Kieler Woche im September dar. Wir reisten zwei Wochen vor dem Wettkampf an, um uns gründlich auf die Regatta vorzubereiten. In den letzten Tagen vor Beginn der Kieler Woche Reisten Teams aus Schweden, Dänemark, Norwegen, Ungarn, den Niederlanden, Malta und allen Teilen Deutschlands an. Das erhöhte die Spannung noch einmal zusätzlich. Unter den vorgegebenen Coronamaßnahmen dauerte der Wettkampf vier Tage an und wir ersegelten den ersten Rang unter den Damen.
Auf die Kieler Woche folgte die Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft in Flensburg, bei welcher wir den Titel der Deutschen Meisterinnen bei rauen und stürmischen Bedingungen erkämpften. Nach dieser Erfolgreichen Regattaserie war nicht nur die Regattasaison 2020 für uns beendet. Aus Flensburg brachten wir auch ein neues Boot mit nach Hause: einen 49er FX. Im Herbst versuchten wir dann unsere ersten Schritte in der olympischen Bootsklasse. Dies war nur durch die tatkräftige Unterstützung unserer Eltern und der PVS Reiss, sowie der Tankstelle Rossnagel und der Fahrschule Bohn möglich.
Im Nachhinein blicken wir nicht nur auf eine sehr erfolgreiche Regattasaison zurück, sondern auch auf viele großartige Jahre im 29er. In der kommenden Saison werden wir die Wettkämpfe in der olympischen Klasse 49er FX bestreiten. Aufgrund unseres Umstieges blicken wir erwartungsvoll in die Zukunft und halten gespannt die Luft an.
Eure Katharina Schwachhofer