DSL Pokal 2020 in Hamburg

Das Event in Hamburg begann am Freitag Morgen mit einem freien Training auf der Alster. Die Bedingungen waren schwierig. Der Wind war drehend und sehr mau. Wir nutzen die Zeit am Anfang, als wir das einzige trainierende Boot waren, um uns einzusegeln, die Manöver alle nochmal durchzugehen und uns aufeinander und das Revier abzustimmen. Später konnten wir dann mit einem weiteren Team, dem des Yacht Club Neuruppin, noch einige gemeinsame Trainingsschläge machen.

Der DSL Pokal wird im Bundesligaformat ausgetragen. Es werden für 16 Teams 8 Boote gestellt, auf denen jedes Team, verteilt durch die Paringliste, segeln wird.  Nach zwei Rennen ist ein Flight beendet. Folglich gab es 24 Rennen, also 12 Flights und jedes einzelne Team segelt 12 Rennen. Am Ende sind alle gegen alle gesegelt und jeder war mindestens einmal auf jedem Boot. Die Wechsel der Boote finden auf dem Wasser mit Schlauchbooten. Die Rennen gehen maximal 20 Minuten, was einen sehr sportlichen Charakter mit schnellen und vielen Entscheidungen zur Folge hat.

Am nächsten Morgen ging es um 10.00 mit der Steuermannsbesprechung beim Norddeutschen Regattaverein los. Der Plan war 6 Flights am Samstag und 6 Flights am Sonntag. Die Windprognose sagte für Samstag Leichtwind - Rennen und für Sonntag Mittelwind - Rennen mit böigem Wind an.

Wir waren direkt für das erste Rennen eingeteilt. Die Bedingungen waren schwierig, ebenso wie am Vortag. Es galt zu schauen, am Start mit Wind gut wegzukommt und dann die Augen offen zu halten und den nächsten Wind zu suchen, umso taktisch und möglichst schnell ins Ziel zu kommen. Mal gelang uns dies besser, mal nicht ganz so gut. Die Rennen war teils etwas durchwachs, aber bis man im Ziel war konnte immer noch alles passieren. In einer Wettfahrt entschied die Jury sich leider nicht in unserem Sinne und nach zwei Kringeln waren wir ein gutes Stück hinter das Feld zurück gefallen. Trotz dieses Rücktandes gelang es uns, dass Feld wieder einzuholen und noch einige Boote hinter uns zu lassen. Es konnte an diesem Tag aber auch ebenso gut passieren, dass man eine Wettfahrt sehr gut segelt, der Wind allerdings nicht stark genug war, um uns innerhalb der erforderlichen 20 Minuten ins Ziel zu bringen. So wurden wir 1 Meter vor dem Ziel wegen fehlenden 11 Sekunden abgeschossen. Aber auch diese Situation spornte uns nur noch mehr an und wir konnten den ersten Tag mit einem ersten Platz beenden. Gesamt waren wir nun auf Platz 9 von 16. Für die 2. Bundesliga konnten sich 4 Teams qualifizieren, wobei wir uns nach dem Tag mit einem Abstand von lediglich von 2 Punkten auf Platz 5 befanden. Das Motto für den nächsten Tag war folglich „Attacke“!

Am Sonntag sahen die Windbedingungen schon ganz anders aus. Es hatte ordentlich und auch böigen Wind. Die Winddreher des Vortages sind uns allerdings erhalten geblieben. Wir konnten zu beginn direkt an die Leistungen des Vortages anknüpfen und segelten ähnliche Ergebnisse. Auch trotz eines Frühstartes konnten wir durch einen Extremschlag weg vom Feld wieder mitten in das gesamte Feld hineinfahren und kamen so im guten Mittelfeld ins Ziel. Dies gelang uns allerdings nach einer erneuten Jury Entscheidung nach dem Start nicht, weswegen wir das Rennen leider als letzter beendeten. Ebenso hatten wir im vorletzten Rennen etwas Pech, denn die Tonne wollte uns etwas näher kennenlernen. Nach unserer Ansicht rundeten wir die Tonne mit genügend Abstand, dennoch verhakte sich die Leine an unserem Kiel und alle anderen konnten an uns vorbei segeln, weswegen sich die zweite Position an der Tonne leider in die letzte Position umwandelte. Auch in der letzten Wettfahrt waren uns die Windgötter nicht mehr positiv gesinnt. In einer Hals auf dem letzten Schlag drehte der Wind in der Böe und der darauf folgende Sonnenschuss kostet uns erneut unsere gute Platzierung.

Am Ende hat es leider nicht für die Qualifikation in die 2. Bundesliga gereicht. Dennoch konnten wir sehr viel lernen. Wir werden in der kommenden Saison an unserer Performance arbeiten und im nächsten Herbst erneut angreifen und den Sprung in die 2. Segelbundesliga schaffen. Wir gratulieren allen Teams zum Aufstieg und bedanken uns beim NRV für das tolle Event.

Julian, Marc, Domenicus und Sandrina