Das letzte J70 Battle in Überlingen

Eine Woche nach dem letzten Bodensee Battle in Friedrichshafen ging das nächste Team in Überlingen an den Start. Dieses Wochenende waren Julian, Domenicus, Marc und Sandrina für das J70 – Team des Yacht Club Radolfzell am Start. Auch bei uns war das Wetter am Samstag morgen wenig berauschend. Bei starkem Wind mit Starkwindwarnung, Regen und Kälte trimmten wir das Boot ein und schlugen unsere Segel an. Nach einem kurzen Kampf mit dem Motor konnten wir raus aufs Wasser und seglten uns mit kurzen Trainingsschlägen ein. Das Team war bereit, der Wind war da, drehte aber stark, weswegen ein erster Start auf sich warten ließ. Als dann das Startprozedere begann, konnten wir dank einer guten Startposition die erste Luvtonne als zweites Boot passieren. Allerdings wurde der anfänglich tolle Wind immer weniger und die anderen  Boote konnten mit dem letzten Wind wieder dicht auf uns aufrücken. Noch während der zweiten Kreuz wurde die erste Wettfahrt abgebrochen. 

Ohne Regen und mit Sonne warteten wir auf den Wind. Als dieser kam, gelang es uns nicht denselben tollen Start zu wiederholen. Aber wir kämpften uns Boot für Boot nach vorne und konnten vor allem durch die guten zwei Down Wind Kurse wieder aufholen und so gelang uns am Ende ein akzeptabler 6. Platz von 10 Booten. Der Ehrgeiz war geweckt und die nächste Wettfahrt lief umso besser. Wir konnten frei starten, auf der Kreuz wurden aktiv die Winddreher ausgefahren und auf dem Down Wind Kurs wurde mit den besten gewetteifert. Kurz vor dem Ziel wurde es an der Lee Tonne etwas eng, aber auch diese Situation wurde gemeistert und wir konnten den Lauf mit einem souveränen dritten Platz ins Ziel bringen. Die letzten Wettfahrt war verhext, alle zwei Minuten eine andere Position, die Boote ein paar Minuten weiter hatten gute Fahrt, bei anderen hingen die Segel einfach nur runter und zwei Minuten später rauschte man an allen vorbei und war wieder Führender des Feldes. Aber garantiert nur bis zur nächsten Böe. Diese Wettfahrt war zwar durchaus interessant, wurde allerdings fairerweise abgebrochen.Der Tag war zu Ende und das Team hungrig und müde. Nach kurzem, coronakonformen, aber herzlichen gemeinsamen Abendessen ging es ab ins Bettchen zum Power Schlaf für den nächsten Tag.

Auch der nächste Tag begann mit durchaus gutem Wind. Heute konnte auch direkt die erste Wettfahrt gestartet werden. Wir konnten direkt wieder an die Leistung des Vortages anknüpfen. Der Start lief gut, wir kommunizierten sehr gut an Bord, sodass Böen und Winddreher zu unserem Vorteil ausgenutzt wurden. Die Manöver haben sehr gut funktioniert, sodass wir im Ergebnis erneut einen souveränen dritten Platz ersegeln konnten. In der nächsten Wettfahrt hatten wir leider etwas Pech, was die Böen anging. Je näher wir der Lee Tonne auf dem Down Wind Kurs kamen, desto weniger Böen und Wind gab es. Dafür konnten die hinteren Team profitieren und kamen mit Schwung immer näher, sodass der eine oder andere mit mehr Schwung ins Ziel kam und am Ende nur der fünfte Platz drin war. Aber wir ließen uns dadurch nicht entmutigen. Kleinere Rückschläge wurden durch taktische Finessen ausgebügelt und so konnten wir uns auch immer wieder nach vorne Kämpfen, wenn etwas mal nicht so lief wie gewünscht. Ein weiterer vierter Platz im Ziel stimmte uns positiv auf eine weitere interessante und anspruchsvolle Wettfahrt. In der letzten Wettfahrt auf der letzten Kreuz war es eine unerwartet schwierige Aufgabe die Ablauf Tonne zu passieren. Ein Winddreher von mehr als 45 Grad hatte dafür gesorgt, dass man zwischen Luv – und Ablauftonne Kreuzen musste um zweit genannte passieren zu können. Leider traf dieses Pech nicht alle, wodurch das Feld ziemlich auseinander gezogen wurde. Aber wie bereits am Vortag gelernt, die Wettfahrt ist im Ziel zu ende und bei solchen Bedingungen kann alles passieren. Gesagt, passiert. Unser Boot wurde von einer Böe erfasst, die uns bis ins Ziel an einigen vorbei auf Platz vier pustete.

Gesamt können auch wir uns über einen tollen vierten Platz beim letzten Battle der Saison freuen. Das Team um Julian, Domenicus, Marc und Sandrina hat bei anspruchsvollen Bedingungen toll zusammen gearbeitet und freut sich auf das nächste anstehende Projekt in 2 Wochen in Hamburg.