
Am 11. August war es endlich so weit – voll bepackt und gut vorbereitet trafen wir uns im Club, um die Boote für unsere Ausfahrt zu packen. Mit dabei waren 17 Kinder und Jugendliche, unser Bufdi Alex, Jugendleiterin Anne, Skipper der Seewiefke Jürgen Habenicht sowie fünf weitere Mitglieder unseres Clubs. Das Highlight der Ausfahrt war unser „Piratenschiff: Seewiefke“ vom Wassersportzentrum Radolfzell, das wir mit den Zuschüssen der Landesseglerjugend gechartert hatten. Da die Plätze auf der „Seewiefke“ für alle Teilnehmer nicht ausreichten, erklärten sich auf unseren Hilferuf die Skipper der „Rêve“ und des „Krambambuli“ bereit uns zu begleiten. Voller Erwartung verstauten wir Proviant und Getränke in Backskisten, unter den Kojen und Treppen.
Endlich liefen wir bei strahlendem Sonnenschein und 4 Knoten Wind aus – nun hieß es Segel setzen! Auf der Seewiefke bedarf es hierfür vieler Helfer, da es keine Klemmen sondern nur Klampen gibt und alles mit Muskelkraft gemeistert werden muss. Schnell war der Lieblingsplatz im Klüvernetz besetzt – hier baumelten Füße ins Wasser und der Wind blies um die Nasen. Auf den anderen Booten wurde Seeuno gespielt und gefachsimpelt. Kurz vor unserem ersten Treffpunkt, der Liebesinsel, kam es zur ersten Wasserschlacht, mit der „Seewiefke“ und der „Rêve“ aus der alle klatschnass als Gewinner hervorgingen. Und wenig später mit viel Spaß von den Booten ins Wasser sprangen. „Rêve“ wurde allerdings ein zweites Mal geentert und zwar von dem „Krambambuli“. Beim Gegenangriff der Jungs Pascal, Joel und Lasse erwies sich die Genua des „Krambambuli“ als hervorragender Schutz vor den Wasserspritzpistolen. Eva, Johanna, Christina und Joséphine konnten hier gut in Deckung gehen.
Danach stürzten sich alle hungrig auf die mitgebrachten Kuchen und Hefezöpfe bevor wir die Segel erneut setzten und die Etappe auf die Reichenau fortsetzten. Dort angekommen und nach einer Toberunde auf dem Spielplatz kochten wir gemeinsam Spaghetti mit Tomatensoße, Salat und Melone im Clubhaus der Jollensegler Reichenau. Die Highlights des Abends waren das leckere Eis vom Eiswagen und das Sternschnuppenbeobachten. Eva, Christina, Josephine, Phillip, Wolfgang und Alex hatten sich es im Gras vor dem Steg bequem gemacht, um Sternschnuppen zu entdecken. Leider konnten wir an diesem Abend konnten wir jedoch nur eine einzige Sternschnuppe sehen.
Nach einer kuscheligen Nacht in den Kojen brachen wir nach dem Frühstück bei frischem Wind aus West und mäßigen Temperaturen Richtung Öhningen auf. Es hieß kreuzen, kreuzen, kreuzen – die Kinder wechselten sich an der Pinne ab, sodass auch die Skipper Ruhepausen bekamen. So mancher stellte fest, dass man sich auf einem großen Boot viel besser konzentrieren kann als auf einem Opti. Nachmittags nahm der Wind ab und es wurde freundlicher, sodass wir um 16 Uhr bei Badewetter beim Segelclub Öhningen ankamen, wo wir von dortigen Opti-Seglern und -Eltern begrüßt wurden. Steffens Waterlinekonstruktion (Slackline übers Wasser) war ein Hit. Anschließend wurde Gemüse geschnippelt und das Feuer angeworfen, sodass wir abends in gemütlicher Runde mit unseren Freunden vom Segelclub Öhningen grillen konnten. Unsere Optifreundin Amy und deren Eltern aus Öhningen machten uns zum Nachtisch sogar noch leckere Crêpes! Ein sternenklarer Abendhimmel lud einmal mehr zum Sternschnuppenzählen ein. Dieses Mal hatten wir mehr Glück. Es war keine einzige Wolke am Himmel und gemütlich auf den Sitzsäcken und in Decken gehüllt lagen wir auf dem Steg und sahen ca. 20 Sternschnuppen. In der Dämmerung saßen alle gemütlich auf dem Vordeck der Seewiefke und erzählten Geschichten. Vier Mutige, Kira, Nick, Wolfi und Anne, schliefen auf dem Vordeck und wurden recht früh morgens von den ersten Sonnenstrahlen und Anglern geweckt.
Nach einem leckeren Frühstück, Proviantvorbereiten und Spülgroßaktion hieß es Leinen los für den Rückweg nach Radolfzell. Mangels Wind fuhren wir unter Motor nach Gaienhofen – „Krambambuli“ wurde von der „Seewiefke“ gezogen, da diese einen 60 PS Motor hat und so schneller gegen die Strömung vom Seerhein ankam. In Gaienhhofen badeten wir vom Viererpäckchen aus nochmals ausgiebig – wer hat schon einmal im See badend Wassermelone gegessen? Der letzte Kuchen und Proviant wurde gegessen, und unser Clubkamerad Uli überraschte uns mit seinem Besuch mit dem Speedboot, sodass ein paar Mutige noch eine Runde Wasserreifen fahren konnten. Doch leider musste er dann zum Frühstück wieder Heim. Nach einer weiteren Badepause kamen wir erschöpft, aber mit vielen unvergesslichen Erinnerungen zu Hause im Club an. Hier hieß es Taschen packen, Boote schrubben und Abschied nehmen, bevor wir von unseren Eltern abgeholt wurden.
Alle – ob jung oder alt – sind sich einig, dass wir auch nächstes Jahr eine Ausfahrt machen wollen. Wir danken der Seglerjugend für den Zuschuss zu unserem Charterboot – die Seewiefke ist wirklich ein Piratenschiff mit tollen Kojen, einem einmaligem Segelgefühl und einem tollen Skipper. Ebenso ein großes Dankeschön an Inge und Klaus und Peter für die Unterkunft und Begleitung an diesen unvergesslichen Tagen.
Die Jugendgruppe